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Der Deutschland-Stack (D-Stack): Wie die öffentliche Verwaltung jetzt von der neuen Referenzarchitektur profitiert

Der Deutschland-Stack (D-Stack): Wie die öffentliche Verwaltung jetzt von der neuen Referenzarchitektur profitiert

Eulah IT
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Der neue Deutschland-Stack: Chance für eine souveräne Verwaltung

Mit dem Deutschland-Stack (D-Stack) legt der Bund gerade das technische Fundament für ein digitales, souveränes Deutschland. Bis 2028 soll eine gemeinsame Technologie-Plattform entstehen, auf der Bund, Länder und Kommunen ihre Fachverfahren, Portale und digitalen Dienste entwickeln und betreiben können.(deutschland-stack.gov.de)

Für öffentliche Auftraggeber stellt sich damit eine zentrale Frage: Wie kann ich den D-Stack konkret für meine Behörde nutzen – und wann lohnt es sich, mit Pilotprojekten zu starten?

In diesem Artikel beleuchten wir den Deutschland-Stack aus Sicht eines IT-Dienstleisters, der öffentliche Einrichtungen auf diesem Weg begleitet – von der strategischen Einordnung über Architekturentscheidungen bis hin zu ersten Projekten.

Digitale Souveränität entsteht nicht von allein – sie braucht Standards, offene Technologien und Partner, die sie in die Praxis übersetzen.


1. Was ist der Deutschland-Stack (D-Stack) konkret?

Der Deutschland-Stack wird von der Bundesregierung als „sichere, interoperable, europäisch anschlussfähige und souveräne Technologie-Plattform zur Digitalisierung der gesamten Verwaltung“ beschrieben.(deutschland-stack.gov.de)

Ziel ist es, eine gemeinsame IT-Grundlage zu schaffen, die von allen Verwaltungsebenen genutzt werden kann:

  • Gemeinsamer Tech-Stack: Offene internationale Standards, klar definierte Schnittstellen und wiederverwendbare Basiskomponenten.(deutschland-stack.gov.de)
  • Digitale Souveränität: Kontrolle über Daten, Infrastruktur und Schlüsseltechnologien – unabhängig von einzelnen Hyperscalern.(SVA)
  • Zeitplan: Iterativer Aufbau des Stacks bis 2028, mit schrittweise verfügbaren Angeboten für Bund, Länder und Kommunen.(deutschland-stack.gov.de)

Für Verwaltungen bedeutet das: Statt jede Lösung von Grund auf neu zu planen, können sie auf einen vordefinierten, staatlich orchestrierten Referenzstack zurückgreifen – und sich stärker auf fachliche Innovation konzentrieren.


2. Die Bausteine des D-Stacks – aus Projektsicht

Auch wenn viele Details noch in der Ausgestaltung sind, zeichnet sich bereits klar ab, welche Kernkomponenten der D-Stack umfasst:(Focus Namirial EN)

  • Souveräne Verwaltungscloud (z. B. DVCI): Eine einheitliche Cloud-Infrastruktur für Fachverfahren, Portale und Basisdienste – mit hohen Anforderungen an IT-Sicherheit, Datenschutz und Betrieb in Europa.
  • Modulare Basisdienste: Wiederverwendbare Komponenten für:
  • digitale Antragsprozesse und Workflows
  • Identitäts- und Zugriffsmanagement (eID, Single Sign-On)
  • Nachrichten- und Dokumentendienste
  • Logging, Monitoring und Security-Services
  • Offene Standards & APIs: Einheitliche Schnittstellen, um Fachverfahren, Portale und Drittsysteme interoperabel anzubinden und Medienbrüche abzubauen.
  • Open-Source-Fokus: Politisch und fachlich wird stark darauf gedrängt, dass der D-Stack auf Open Source, offenen Standards und offenen Schnittstellen basiert – als Voraussetzung für echte digitale Souveränität.(OSBA – Open Source Business Alliance)
  • Ökosystem & OpenCoDE: Entwicklungsartefakte, Konfigurationen und Referenzimplementierungen werden zunehmend in offenen Repositorien wie OpenCoDE und GitLab-Projekten rund um den D-Stack bereitgestellt.(gitlab.opencode.de)

Für IT-Dienstleister ist dieser Stack die neue Referenzarchitektur: Lösungen, die heute entwickelt werden, sollten – wo immer möglich – bereits D-Stack-kompatibel gedacht werden.


3. Warum der D-Stack für Verwaltungen strategisch wichtig ist

Der Deutschland-Stack ist nicht „nur ein weiteres IT-Projekt“, sondern ein Strukturvorhaben mit Auswirkungen auf Beschaffung, Architektur und Organisation.

3.1 Digitale Souveränität & Unabhängigkeit

Der D-Stack soll Bund, Länder und Kommunen langfristig mehr Kontrolle über ihre digitale Infrastruktur geben – insbesondere durch den Einsatz von Open Source und offenen Standards.(dihk.de)

  • Weniger Lock-in: Standardisierte Schnittstellen und offene Komponenten reduzieren Abhängigkeiten von proprietären Insellösungen.
  • Transparenz & Sicherheit: Offen einsehbarer Code und definierte Betriebsmodelle ermöglichen bessere Prüf- und Sicherheitskonzepte.

3.2 Interoperabilität & Wiederverwendbarkeit

Viele Probleme der Verwaltungsdigitalisierung resultieren aus Uneinheitlichkeit: unterschiedliche Fachverfahren, lokale Sonderwege, kaum Wiederverwendung.

Der D-Stack adressiert das mit:

  • Gemeinsamen Basiskomponenten und Referenzarchitekturen(SZ Dossier)
  • Standardisierten Datenmodellen und Integrationsmustern
  • Föderationsfähigen Lösungen über Verwaltungsebenen hinweg

3.3 Innovationsökosystem statt Einzelprojekt

Länder wie Schleswig-Holstein betonen, dass der D-Stack ein Katalysator für Kooperation in Europa und zwischen Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft sein soll.(schleswig-holstein.de)

Für Behörden bedeutet das:

  • Mehr Mitsprachemöglichkeiten im Rahmen von Konsultationen und Beteiligungsprozessen(DStGB)
  • Ein wachsendes Ökosystem an Lösungen, auf das sie zurückgreifen können
  • Bessere Voraussetzungen, um eigene Anforderungen einzubringen und mit anderen Verwaltungen zu teilen

4. Konkrete Nutzungsszenarien für Bund, Länder und Kommunen

Wie sieht das in Projekten aus? Aus Sicht eines IT-Dienstleisters zeichnen sich bereits typische Einsatzszenarien ab, bei denen Verwaltungen vom D-Stack profitieren können:

4.1 Moderne Antragsportale & End-to-End-Prozesse

  • Aufbau oder Modernisierung von Online-Portalen (z. B. für Genehmigungen, Förderungen, Bürgerdienste)
  • Nutzung von D-Stack-Basisdiensten für Identität, Dokumentenmanagement und Prozesssteuerung
  • Reduktion von Medienbrüchen durch standardisierte Workflows und Cloud-Betrieb(eGovernment)

4.2 Fachverfahren der nächsten Generation

  • Migration bestehender Fachverfahren auf D-Stack-kompatible Infrastrukturen
  • Neuentwicklung modularer Fachverfahren im Einklang mit der D-Stack-Referenzarchitektur
  • Nutzung einheitlicher Betriebs- und Sicherheitsstandards (z. B. nach Vorgaben des BMDS)(bmds.bund.de)

4.3 Datenplattformen & Auswertungsumgebungen

  • Aufbau gemeinsamer Datenplattformen auf Basis des D-Stacks – etwa für Statistik, Monitoring oder Fachcontrolling
  • Nutzung einheitlicher Daten- und Sicherheitskonzepte, um Daten über Verwaltungsebenen hinweg nutzbar zu machen(technologie.deutschland-stack.gov.de)

4.4 Kommunale Rechenzentren & Landesinfrastrukturen

  • Rolle der kommunalen und Landesrechenzentren als D-Stack-Provider oder Integrationsdrehscheiben
  • Harmonisierte Infrastruktur: weniger Parallelwelten, mehr gemeinsame Standards(SZ Dossier)

5. Wie wir als IT-Dienstleister Sie beim Einstieg in den D-Stack unterstützen

Der D-Stack ist eine große Chance – aber auch ein komplexes Vorhaben. Viele Verwaltungen fragen sich: Wo fangen wir an, ohne in eine Sackgasse zu laufen?

Als IT-Dienstleister mit Fokus auf die öffentliche Verwaltung unterstützen wir Sie entlang des gesamten Weges:

5.1 Strategieworkshop & D-Stack-Readiness

  • Einordnung des D-Stacks im Kontext Ihrer bestehenden IT-Strategie
  • Analyse von Fachverfahren, Portalen und Infrastruktur: Wo ist D-Stack-Alignment kurzfristig möglich?
  • Ableitung einer Roadmap mit Quick Wins und mittel- bis langfristigen Maßnahmen

5.2 Architektur- & Migrationsplanung

  • Design einer Zielarchitektur auf Basis der D-Stack-Prinzipien (Cloud, offene Standards, modulare Basiskomponenten)
  • Bewertung von Optionen: Modernisierung, Ablösung oder Ergänzung bestehender Systeme
  • Planung sicherer Migrationspfade – fachlich, technisch und organisatorisch

5.3 Pilotprojekte & Referenzimplementierungen

  • Umsetzung von Pilotvorhaben (z. B. ein konkretes Fachverfahren oder Portal) auf D-Stack-Basis
  • Aufbau von CI/CD-Pipelines, automatisiertem Testing und D-Stack-konformem Betrieb (DevOps)
  • Dokumentation als Referenzlösung, die intern und mit Partnern geteilt werden kann – idealerweise über Plattformen wie OpenCoDE.(cio.bund.de)

5.4 Schulung, Change & Governance

  • Schulungen für Fachbereiche, IT und Leitungsebene zum D-Stack und seinen Auswirkungen
  • Unterstützung beim Aufbau von Governance-Strukturen, z. B. Architekturboards oder Open-Source-Strategien
  • Begleitung von Organisationsveränderungen (Rollen, Prozesse, Zusammenarbeit mit Land/Bund)

5.5 Betrieb & Weiterentwicklung

  • Unterstützung beim Betrieb von D-Stack-basierten Diensten in Ihrer Verwaltungscloud oder in Rechenzentren
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an neue Vorgaben, Standards und Releases des D-Stacks

Fazit

Der Deutschland-Stack ist mehr als ein technisches Projekt – er ist das zukünftige „Betriebssystem der Verwaltung“.

Für Bund, Länder und Kommunen bedeutet das:

  • Mehr digitale Souveränität durch offene Technologien
  • Weniger Fragmentierung durch gemeinsame Standards und Basiskomponenten
  • Mehr Tempo bei der Digitalisierung, weil nicht jede Verwaltung alles allein lösen muss

Je früher Sie sich mit dem D-Stack auseinandersetzen, erste Pilotprojekte starten und Ihre Architekturstrategie ausrichten, desto besser können Sie von den entstehenden Standards und Förderkulissen profitieren.

Wenn Sie wissen möchten, wie der D-Stack konkret in Ihrer Behörde, Ihrem Ressort oder Ihrer Kommune aussehen könnte, sprechen Sie uns gerne an – wir unterstützen Sie vom ersten Workshop bis zum laufenden Betrieb.

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